Der VDMA ist zum einen inhaltlicher Ideengeber der bauma und zudem zentraler Branchenverband für den Maschinenbau. Messe.TV spricht mit Helmut Schgeiner, dem Technical Director vom VDMA Mining über die Aufgaben des VDMA im Allgemeinen und die aktuelle Situation und Trends im Bereich Bergbau.
Messe TV: Ich spreche jetzt mit Helmut Schgeiner vom VDMA MINING und lasse mir erstmal von ihm erklären was der VDMA macht. Helmut Schgeiner: Der VDMA ist der zentrale Branchenverband für den Maschinenbau, für die Zulieferer und Hersteller von Spezialmaschinen. Das bezieht sich über den ganzen Maschinenbau. Wir sind hier der Fachverband MINING und unterstützen all die Zulieferer speziell im Bereich des Bergbaus. Bergbau-Zuliefererindustrie. Messe TV: In Deutschland und im Ausland? Helmut Schgeiner: Naja im Wesentlichen die Hersteller, die hier in Deutschland ansässig sind. Wir kommen ja von der Tradition her vom deutschen Maschinenanlagenbau. Der VDMA öffnet sich zwar auch europaweit – also es könnten auch neuerdings oder seit zwei Jahren europäische Zulieferer Mitglied werden – aber im Wesentlichen sind es bei uns die deutschen Zulieferer, die dann aber weltweit exportieren. Messe TV: Und wie ist momentan der Zustand sehen Sie da positive Trends oder ist das eher schwierig? Es wird ja viel Bergbau im Moment auch aufgehört in Deutschland? Helmut Schgeiner: Naja, also das jetzt der Steinkohlebergbau in Deutschland zurück geht, ist bedauerlich, natürlich aber eine Sache die unsere Mitglieder weniger beschäftigt als vielmehr die schon seit einigen Jahren andauernde Flaute weltweit im Rohstoffsektor. Was dazu führt, dass die Branchenlage im Moment nicht so rosig aussieht. Was aber einzig und allein nicht unsere Zulieferer betrifft aus Deutschland sondern das betrifft momentan weltweit die gesamte Branche.
Messe TV: Woher kommt die Flaute? Helmut Schgeiner: Tja, sinkende Rohstoffpreise führen dazu, dass die Betreiber wenig geneigt sind in ihre Gewinnungsstätten zu investieren. Jeder freut sich zum Beispiel momentan über niedrige Rohölpreise – Benzinpreis! – ja für den Verbraucher sehr apart aber für viele andere Wirtschaftszweige kann das dann tragische Züge annehmen. Und ähnlich wie im Erdölbereich haben wir das bei vielen Rohstoffen auch – dass die Preise momentan weltweit unten sind. Die Betreiber, die großen weltweit tätigen Minenkonzerne unterbieten sich gegenseitig in einem Verdrängungswettbewerb und reizen das momentan ganz einfach aus, um auch vielleicht da eine gewisse Bereinigung bei den Betreibern zu bekommen. Ja das heißt – es wird zu Zeit sehr wenig investiert. Messe TV: Wie gehen Sie da momentan mit dieser Lage um? Helmut Schgeiner: Naja wie wir umgehen… wir können nur weitergeben wie die Firmen reagieren letztendlich. Wenn wenig Investitionen oder wenig Verkäufe an Neugeräten möglich sind, versucht man eben über Wartung und Service da noch einigermaßen im Geschäft zu bleiben – da neue Konzepte anzubieten. Der Betrieb der Maschine wird immer mehr ein Thema. Auch was Industrie 4.0 Onlineverfügbarkeit angeht. Das sind so verschiedene Themen wo man eben neue Trends aufgreift um dann wenn die Branche wieder anzieht auch mit neuen Themen parat zu sein. Messe TV: Wird denn die Branche wieder anziehn? Helmut Schgeiner: (Schweigen) Tja… also das hoffen wir uns ja von Tag zu Tag. Es kann sich Keiner vorstellen, dass die Flaute an sich noch lange andauern kann, denn der Rohstoffbedarf ist ja weltweit gegeben und an sich steht momentan das Verhältnis – zwischen Situation in diesem Bereich wirtschaftlich gesehen und dem Bedarf an Rohstoffen – eigentlich in keinem Verhältnis zueinander. Es ist eigentlich analytisch nicht richtig zu erklären. Insofern kann es eigentlich – und das hoffen wir – möglichst bald wieder anziehen. Aber wer will dafür schon seine Hand ins Feuer legen? Die Glaskugel ist da noch etwas undurchdringlich. Messe TV: Sie brauchen starke Nerven sozusagen. Helmut Schgeiner: Ja gut, aber dazu noch ein Stück Gelassenheit, das hilft weiter. Messe TV: Was erhofft sich denn der VDMA von der Bauma? Helmut Schgeiner: Für uns ist die Bauma ein zentraler Marktschauplatz für die komplette Branche. Auch gleichzeitig ein sehr zentrales Aushängeschild für uns da wir zusammen mit der Messe München als einziger Wirtschaftspartner letztendlich die Bauma mitorganisieren. Also hier nebenan das Bauma Forum zum Beispiel als zentrale Veranstaltungsstätte ist im Wesentlichen für uns mit konzipiert mit den ganzen Veranstaltungsteilen. Wir sind letztendlich die inhaltlichen Ideengeber für die Bauma. Die Messegesellschaft ist dann eben der Umsetzer was das Messegeschäft angeht, also insofern eine – ich denke mal – sehr nutzbringende Kooperation für beide Seiten. Und ich denke dass sich die Messe München schon seit vielen Jahrzehnten mit dem größten Branchenverband hier in Deutschland und auch Europa zum Maschinenbau da zusammengefunden hat – ist ein langanhaltendes Erfolgsmodell. Messe TV: Dann habe ich noch eine letzte Frage, wenn Sie einer der Ideengeber sind – was ist denn der Trend der diesjährigen Bauma? Das können Sie mir dann doch sicher sagen. Helmut Schgeiner: Der Trend der diesjährigen Bauma? Also es geht weiter in Richtung Datennutzung. Industrie 4.0 in vielerlei Umsetzungen ist ein zentrales Thema was letztendlich hinführt zu einem immer weiter ausgeweiteten Management der Leistungen. Ja, ich meine die mechanischen Komponenten sind weiterhin gefragt aber ähnlich wie im Fahrzeugbau bei den Autos – bei dem KFZ sehen Sie es ja auch – dass da immer mehr Anwendungen, Assistenten das Geschäft bestimmen und so haben Sie das letztendlich im Bergbau genauso. Gut wir sprechen jetzt hier vom Bergbau, die Bauma selber ist zum Großteil auch Baumaschinen und Baustoffmaschinen und der Bergbau hat da an sich weniger Anteil. Messe TV: Aber man kann sagen Apps für den Bergbau, Apps auf der Bauma. Helmut Schgeiner: Auf jeden Fall ein zentrales Thema. Messe TV: Herzlichen Dank, und Ihnen noch eine erfolgreiche Messe. Helmut Schgeiner: Danke.